Was ist eigentlich eine Innovation?
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Was ist eigentlich eine
Innovation?

Was ist eigentlich eine Innovation?

Diese Frage beschäftigt gerade ziemlich viele Menschen in der Kirche. Doch nirgends erhält man eine klare Antwort. Häufig wird der Begriff umgangssprachlich gebraucht. Um das Thema Innovation besser zu verstehen und damit eure Spielräume vom Start weg gut aufgestellt sind, gibt es hier ein wenig Hilfestellung.

Eine ‚schöpferische Zerstörung‘, die was am Laufen hält

Was der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter (1883-1950) herausgefunden hat, ist bis heute prägend für das Verständnis von Innovation. Schumpeter hat erforscht, wie Unternehmen in kreativen Prozessen neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Damit sie auch genutzt werden und nicht nur bloße Ideen oder Erfindungen (Inventionen) bleiben, müssen sie sich im Wettbewerb durchsetzen.

Innovationen ≠ neue Ideen!

Gerade weil Innovationen Neues und Nachgefragtes in die Welt bringen, werden andere Angebote häufig verdrängt in einem Prozess ‚schöpferischer Zerstörung‘. Gleichzeitig wirken Innovationen wie Treibstoff für den ‚Motor der Wirtschaft‘. Damit der Motor gut läuft, muss er immer wieder betankt werden. 

Sozial, sozialer… soziale Innovationen

In kirchlichen Kreisen wirken ökonomischen Perspektiven auf manche befremdlich. Passender scheint dieser sozialgesellschaftliche Ansatz in einer knackigen Definition:

„Soziale Innovationen sind kreative Ideen und Maßnahmen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen, die sowohl bekannte als auch neue Probleme adressieren. Sie werden von den betroffenen sozialen Gruppen angenommen und angewandt, fördern das Gemeinwohl und verändern das Leben der Menschen positiv.“

(aus: Soziale Innovationen: Wege zur positiven Veränderung)

Innovationen sollen für die Betroffenen bzw. die Gesellschaft konkrete Veränderung bewirken, es geht also um Wirkung. Dies ist unbedingt bei der Entwicklung zu beachten. Soziales Unternehmertum oder die Start-Up-Szene sind Beispiele für dieses Innovationsverständnis.

Eine Frage der Haltung, Baby!

Auffällig ist, dass sich die skizzierten Ansätze klar nach Außen orientieren – was wollen und brauchen Andere? Innovationen wollen also gerade nicht die eigenen Probleme thematisieren und lösen. 

Nachbarschaftsräumliche Entwicklung sollte diese Anderen, d.h. die Menschen vor unserer Kirchentür direkt mit einbeziehen. Für manche stellt dies eine Hürde dar, doch mit dieser Haltung können wir als Kirche einen echten Mehrwert schaffen und unsere Relevanz erhöhen.  

Die Impulse aus der Gesellschaft bewirken Veränderung nach innen. So sind manche besorgt, ob wir unsere Tradition nun gleich ganz aufgeben müssten. Keinesfalls.  

‚Innovation ist kontextualisierte Tradition.‘

So die Einschätzung von Birger Falcke, evangelischer Theologe und Dezernent für strategische Innovation in der Ev. Kirche im Rheinland. (aus: 5 Impulse zu Kirche und Innovation | Fresh X-Netzwerk)

Für Falcke ist unsere Tradition der ureigene Auftrag: „Bei Kirche und kirchlicher Innovation geht es ums Evangelium und darum, das in der Breite unserer pluralen Gesellschaft ins Gespräch zu bringen. Aber wir müssen feststellen: Es gelingt uns vielfach nicht. Deswegen sucht Kirche nach neuen Wegen, nach Innovationen, nach Start-ups, nach kreativen Menschen.“

Manche suchen schon ziemlich verzweifelt und verheddern sich dabei, wo geht’s also lang? „Wenn diese Tradition nun, die Botschaft des Evangeliums, auf den Kontext bezogen wird, entsteht daraus Innovation: Wie wird Evangelium heute spürbar, erlebbar, für Menschen?“

Kirchliche Innovationen als Lösungsangebote

Birger Falcke erinnert uns ausdrücklich an die Bedeutung unseres Auftrags für innovative Kirchenpraxis. Übrigens, viele Unternehmen und Organisationen wären glücklich, wenn sie ein derart klares Alleinstellungsmerkmal wie die Kirchen hätten. Damit können wir klotzen und müssen nicht nur kleckern.

Kirchliche Innovationen sind immer Lösungsangebote, die von der Gesellschaft um uns herum nachgefragt und angewandt werden – und zugleich dem Evangelium Raum geben. 

So entfalten neue Ideen kirchlicher Praxis Relevanz und Wirkung in beide Richtungen. Um daran zu arbeiten, gibt es die EKHN-Spielräume.

Spielräume für zukünftige Kircheninnovationen

Erfolgreiche Spielräume vereinen Wissen, Haltung und Wirkung. In unseren Nachbarschaftsräumen, verstanden als gemeinschaftlicher Lebensraum, schlummert viel Potenzial, um auf konkrete Bedarfe Anderer einzugehen. Wir unterstützen euch mit Beratung, Begleitung und Coachings.

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